Nadia Gronwald - Journal  
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Donnerstag, Februar 07, 2002

 
Wunderliche Dinge hören einfach nicht auf zu passieren.

Auch der 02.02.02 wurde der absolute Sommertag in Berlin – mit über 20°C und strahlender Sonne am Himmel. Ich sah sogar einige Menschen in T-Shirts auf den Straßen. Diesjährige Winterferien für Schulkinder wurden beinahe zu Sommerferien, denn auch die übrigen Tage waren unglaublich warm.
Alles ist eine Einheit. Und das Wetter scheint dazu zu gehören.

Die seltsamen Kapriolen finden überall statt, doch sie gehen erstaunlich glimpflich ab. Sogar ein Erdbeben am Wochenende in der Türkei entpuppte sich als ziemlich ungefährlich – es waren dort nur einige wenigen Opfer zu beklagen.

Gute Dinge passieren in meiner Familie und im Freundeskreis, auch unter meinen Schülern. Die wenigen "Katastrophen“ entpuppen sich rasch als wohltuende Veränderungen.
Auch im Klavierspiel ist das Fließen des Lebens erstaunlich deutlich wahrnehmbar.

Eine neue Klarheit über meine eigene Art der Wahrnehmung:
Meine eindeutige Stärke liegt in meiner Fähigkeit, abstrakte Zusammenhänge hinter den konkreten Erscheinungen auf eine regelrecht körperliche Weise spüren zu können.
Ich kann die immer gleiche Lebensenergie hinter all den unterschiedlichen Erscheinungsformen fühlen – riechen, schmecken, hören, fassen, sehen.

Es ist nicht sonderlich verwunderlich, daß meine Aufmerksamkeit nicht auf den konkreten Formen hängen bleibt. Sie sind durchscheinend für mich, ich nehme das Wesentliche hinter ihnen wahr.
Das könnte zu einer Unempfindlichkeit den konkreten Details, Personen, Gefühlen, Tatsachen usw. gegenüber führen. Doch ich bin überzeugt, daß durch die Flucht nach vorn, durch die Steigerung meinen Fähigkeit, das Fließen der Lebensenergie hinter den Einzelheiten zu fühlen, ich immer fähiger werde, die Einzelheiten an sich als Produkte des Lebens zu registrieren, zu bewundern. Und das wird eine sehr reflektierte Wahrnehmung der konkreten Details – kein unbewußtes Hängenbleiben an ihnen aus der Unfähigkeit heraus, ihre Ursachen zu erkennen, zu verstehen.

Am unmittelbarsten, am intensivsten kann ich die Lebensenergie in meinem eigenen Klavierspiel spüren. Danach kommt das Schreiben der Briefe, Emails und das English...
Das Berühren einer Person ist wahrscheinlich das absolut Stärkste an solchen Empfindungen, doch ich vermeide das gewöhnlich, um nicht mißverstanden zu werden. Es sind nur sehr wenige Personen auf dieser Welt, welche ich zu berühren wage.



posted by nadia 6:46 AM

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